06-Tourismus-und-Gesundheitsstandort
Von Klaus Vater
In der Gesundheitswirtschaft wie im Tourismus gilt allgemein der Satz: Big is beautiful. Aber stimmt das auch? Auf den ersten Blick: ja. Auf einen zweiten Blick: nicht immer. Bonn mit seinem südlichen Stadtteil Bad Godesberg zeigt, dass auch „small beautiful“ sein kann. Es gibt in Bonn einen florierenden Tourismus – der freilich bezogen auf unsere engere Heimat, auf Bad Godesberg, sehr ausbaufähig ist.
Was haben wir zu bieten? Was ließe sich verbessern? Die Landschaft entlang des Rheins ist wie ein Geschenk. Sie ist weltweit bekannt. Sie lockt jedes Jahr viele Menschen an. Bad Godesberg ist ferner Teil der Literatur-, der Kunst- sowie der politischen Geschichten unseres Landes. Und es hat drittens im Kern des Stadtteils mit dem Stadtpark und dessen Möglichkeiten ein Pfund, mit dem sich wuchern ließe. Manches Mal gucken wir ein wenig verwundert auf die Nachbarn Königswinter und Bad Honnef, wo es mit Unterstützung der Rathäuser gelungen ist, Attraktionen für Besucher und Besucherinnen zu schaffen. Offenkundig braucht´s in Bonn eine andere Mehrheit im Rat. Was ist zu tun?
Touristen mögen keine Schmuddelecken. Gibt es welche? Wenn ja, dann müssen die beseitigt werden.
Touristen wollen rasch und präzise wissen, was es gibt und wo sich was finden lässt. Sind unsere Hinweise und Informationen up to date? Tut die städtische Tourismusverwaltung, was heute Standard ist?
Sind Sehenswürdigkeiten gut zu erreichen – zu Fuß, mit der Bahn, mit dem Bus oder mit dem Fahrrad?
Gibt es in Bad Godesberg wir in anderen Städten – zum Beispiel in Berlin – Stellwände mit Informationen, Bildern, also eine Art story-telling unseres Stadtteils, wie es neuhochdeutsch heißt?
Existiert ein modernes Heimat– und Kulturmuseum unserer Godesberger Geschichte? Wer würde mithelfen, so etwas auf die Beine zu stellen? Wo ist Platz für ein solches Museum?
Gibt es eine Godesberg-App, die alles Wichtige für Touristen enthält?
Wo finden Touristen mit ihren Wohnwagen und -mobilen ihre Plätze?
Gibt es genügend – auch preiswerte – Hotel-Angebote?
Wie rechtfertigen wir das „Bad“ vor dem Ortsnamen Godesberg? Was muss da getan werden? Was hängt touristisch an einem Bürgerbad?
Welche neuen Attraktionen am Rheinufer können wir uns vorstellen – etwa ein Bäderschiff, Strandabschnitte zum Sonnen und Chillen?
Sind die Heimatfreunde, die Bäderfreunde, die im Tourismus tätigen Geschäftsleute ausreichend vernetzt?
Es gibt eine Menge für uns zu tun und für alle, die jetzt nach Alternativen und Ergänzungen suchen.
Ein zweiter Schwerpunkt in Bad Godesberg ist die Gesundheitswirtschaft – dabei gibt es durchaus Bindungen und Verbindungen zwischen der Gesundheitswirtschaft und dem Tourismus. Bad Godesberg ist bekannter Gesundheits-Standort.
Das ist ein heute heiß umstrittenes und umkämpftes Gebiet. Alle Stadtoberen wissen, dass da viel Geld verdient wird und viele gute Arbeitsplätze locken.
Patientinnen und Patienten aus arabischen Staaten oder aus der russischen Föderation haben in der Vergangenheit in Godesberg Heilung gesucht beziehungsweise ihre Gesundheits-Checks machen lassen. Wie lässt sich der damit verbundene gute Ruf des Stadtteils sichern? Was muss getan werden? Wissen wir, wie die Konkurrenz für Godesberg sich verhält?
Wurden und werden die Anbieter von Gesundheitsleistungen regelmäßig nach ihren Erfahrungen und Vorstellungen abgefragt? Von wem?
Gibt es offenkundige Lücken in der Versorgung?
Gibt es Anstrengungen und Initiativen, um von anderen Gesundheitsstandorten zu lernen?
Reicht das Platzangebot aus?
Finden die Anbieter von Gesundheitsleistungen genügend qualifizierte Arbeitskräfte?
Medizintourismus bringt in den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger Bad Godesbergs Erscheinungen mit sich, die nicht erfreulich sind. Wohnungsverknappung, steigende Mieten. Diese Probleme wollen wir entschärfen.
Gibt es mittlerweile Boardinghäuser für Medizintourismus?
Wird das Zweckentfremdungsverbot beachtet?
Informiert die Stadtverwaltung in ausreichendem Maße?
Wirtschaft – auch Tourismus und Gesundheitsversorgung – ist heute Prozess, Austausch, auch Rahmensetzung durch den kommunalen Entscheider. Wir wollen diesen Prozess voranbringen. Tut die Stadtverwaltung genug, um Probleme in diesem Bereich zu lösen?
Was fehlt offenkundig?
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